Das Kartenlesen ist eine wichtige Fähigkeit, die wir in der Pfadi schon lange lernen und lehren. Schliesslich ist der "Pfadfinder" jedmand, der sich in seiner Umgebung auskennt und sich gut Orientieren kann. Wichtigste Hilfsmittel dazu sind die Landeskarten, der Kompass und die Koordinaten.
In diesem Beitrag widmen wir uns den schweizer Landeskarten und den darauf vorhandenen Signaturen.
Landeskarte
Die schweizer Landeskarte wird von swisstopo (Bundesamt für Landestopografie) erstellt und gepflegt. Dazu vermessen und kartografieren sie die gesamte Schweiz und erstellen ein dreidimensionales Computermodell von welchem die verschiedenen Produkte abgeleitet werden.
Die Papierversion der schweizer Landeskarten ist in verschiedenen Masstäben erhältlich. In der Pfadi benutzen wir vorallem die Kartenmasstäbe 1:25'000 (zum Wandern), 1:50'000 (zum Velofahren) und 1:100'000 (als Autokarte). Neben den Papierkarten wird von sisstopo auch eine online Karte (https://map.geo.admin.ch) gepflegt. Diese eignet sich besonders gut zum planen von Wanderungen, denn damit kann man Routen einzeichnen und sich ein Relief mit Horizontaldistanz und Höhenmeterangabe exportieren.
Signaturen & Gelände
Eine Karte besteht aus Signaturen, Geländebeschaffenheit, Geländetopologie und Beschriftungen. Mit Signaturen sind alle eingezeichneten Objekte auf der Karte gemeint wie zum Beispiel den Häusern und Strassen. Eine Übersicht aller vorhandenen Signaturen ist im Faltblatt "Zeichenerklärung" von swisstopo vorhanden:
Verschiedene Bereiche auf der Karte sind in verschiedenen Farben schattiert. Diese Farben auf der Karte zeigen die Geländebeschaffenheit des jeweiligen Gebietes auf der Karte. Folgende Gelände-Farben sind auf der Karte zu finden:
- Weiss: offenes Gelände (z.B Wiese oder Felder)
- Grün: Vegetation (z.B Wald)
- Blau: Gewässer (z.B See, Moor, Fluss)
- Grau: Gestein (z.B Felsen oder Geröll)
Die Geländetopologie ist auf der Karte in Form von Höhenlinien und Höhenkoten angegeben. Höhenlinien beschreiben Punkte von gleicher geologischer Höhe. Höhenlinien sind äquidistante Linien (immer gleicher Höhenabstand dazwischen) mit 10 meter Höhendifferenz dazwischen - so zumindest auf der 1:25'000er Karte. Mithilfe eines Reliefs (eines Schnittbildes) kann man eine Projektion des Höhenprofiles zwischen zwei Punkten erstellen und sieht sofort die topologische Beschaffenheit der Landschaft zwischen den Punkten. Prinzipiell kann gesagt werden, dass das Gelände steiler ist, je näher die Höhenlinien beieinander liegen.
Zusätzlich sind alle Orts und Flurnamen auf der Karte beschriftet. Mithilfe dieser Beschriftungen kann man sich Mitteilen (ein Ortskundiger kenn diese Namen und weiss direkt von welchem Ort die Rede ist) und die Kommunikation von Ortsangaben vereinfachen.
Kartenbeispiel
Hier ist ein Ausschnitt aus der schweizer Landeskarte von Unter- und Oberägeri im Massstab 1:25'000.
Nun solltest du in der Lage sein, diese Karte zu verstehen und zu interpretieren. In einem weiteren Beitrag erklären wir dir, was diese violetten Linien auf der Karte sind und wie man sich mit dem Kompass und der Karte im Gelände zurecht findet.
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