Käsel, Präsi / Remo Kryenbühl, Korp.


Dienstag, 25. August 2020 (Zwischen-Corona-Zeit) Bommerhüttli Unterägeri

Es war etwas aussergewöhnlich, Mitten im Sommer zur Generalversammlung des APV Morgarten aufzubrechen. Bereits auf dem Weg gab es für VelofahrerInnen Gelegenheit, den Windschatten anderer Teilnehmer zu nutzen.   

Das setzte sich bei der Führung durch den noch nicht vollendeten Umbau und die Restaurierung des als «Bommerhüttli» bekannten Bauwerks in den Höfen von Unterägeri fort. Vieles war noch unvollendet, es luftete noch ziemlich und auch die teilweise tiefen Decken und Balken sowie die unfertigen Stiegen waren eine Herausforderung.  

Gadenhaus Bommerhüttli im Umbau

Gadenhaus Bommerhüttli im Umbau

 
Führung durch den Umbau

Führung durch den Umbau

Remo Kryenbühl, Leiter Abteilung Bau bei der Korporation Unterägeri, führte uns fachkundig durch die Baustelle, erzählte dies, erklärte das und beantwortete viele Fragen.

Vielzweckbauernhaus aus dem 18. Jahrhundert: Der vordere Bereich, ein kleiner Stall mit einer vorgesetzten Quasi-Remise von circa 2.80 Meter aus den Jahren 1687/88 wurde aufgrund der Zufahrt für den neuen Werkhof entfernt. Im Gegenzug musste die Korporation unter anderem versichern, das Bommerhüttli zu revitalisieren. Der sogenannte Hausteil stammt aus der Zeit von 1782/83 und wurde dem Stallgebäude zugefügt. In den letzten zwei Jahrhunderten wurde das Haus immer wieder den Bedürfnissen angepasst; z.B. die Türsituation zum Keller, die Laube auf der entgegengesetzten Seite, der Ofen im Innern des Hauses und die Fenster im Wohnbereich.
Für die «Revitalisierung» mussten zwischen den Parteien Denkmalpflege und Korporation, welche verschiedene Bedürfnisse haben, einige Kompromisse eingegangen werden. Die Korporation wollte ein bewohnbares, dem heutigen Standard angepasstes Mietobjekt in Bezug auf Schallisolation, elektronische und sanitäre Installation sowie Unterbringung von Fahrzeugen erstellen und die Denkmalpflege wollte möglichst viel der vorhandenen Substanz unberührt belassen, zum Beispiel den Boden in der Stube, den Kamin und das bestehende Buffet. Baulich bedeutete dies, dass sämtliche Aussenmauerwerke zum Erreichen von Frostsicherheit und Verbesserung der Baustatik unterfangen oder vorbetoniert wurden. Kellerböden blieben als Naturböden bestehen. Der alte Schwemmkanal im Stalltrakt, welcher mit Holzbohlen ausgebildet war, wurde komplett ausgebaut und entsorgt. Die Steine, welche für den Boden verwendet wurden, sind durch den Baumeister aussortiert worden und werden wieder eingebaut. So erkennt man die Stände, auf denen das Vieh stand, wieder. Der Mistgraben wird mit Betonplatten und einem leichten Absatz angezeigt.
 
Die zeitgemässe Einteilung der Wohneinheiten funktioniert mit zwei Kellerräumen und einem Technikraum im sogenannten Hausteil.
Im Obergeschoss erhält das Haus zwei Zimmer, ein Büro und die Treppe mit Zugang zur Laube und zum Badzimmer. Im Dachgeschoss ergibt sich auf der Seite Haus ein grosszügiger Vorraum mit Zugang zum Stallteil, welcher eine WC Dusche und ein Zimmer aufweist. Je nach Nutzung kann das Geschoss auf der Stallseite zur Einen oder anderen Seite zugeteilt werden. Das Erdgeschoss auf der Seite Stall hat eine Überhöhe und misst ca. 3.00m. Das Dach wird mit Biberschwanzziegel eingedeckt. 
(Text zitiert mit Genehmigung von R. Kryenbühl)
 
Spaghetata, wie immer

Spaghetata, wie immer

 

Im oberen Geschoss und auf der Treppe war die Raumhöhe dann etwas niedriger und wir mussten vorsichtig unseren Kopf und unsere Füsse lenken, um nirgends anzustossen. Die Reihen von Werkzeugkisten erzählten davon, mit wieviel Arbeit und Knowhow ein solcher Umbau verbunden ist und Remo hatte einige Detailfragen zu beantworten. Vorsichtig stiegen wir hinab und wieder ins Freie, wo ein Apéro auf uns wartete.

Nun galt es, uns dem kulinarischen Teil der GV zuzuwenden smiley. Im Aufenthaltsraum des Werkhofes Bommerhüttli der Korporation durften wir uns zu Tische setzen und gespannt auf das Essen warten. Spaghetti mit diversen leckeren Saucen, Salat und Getränke, die passend dazu gehörten. Der Küche im Aufenthaltsraum liessen sich locker solche Zaubereien entlocken. Wir setzten uns an vier lange Tische und konnten so die physischen Distanzen ein- und Gruppen klein halten.

der Präsi an der GV 2020

der Präsi an der GV 2020

Da der Anlass unter dem Zeichen der GV stand, durften wir uns mit ein paar Bildern und Informationen über das Jahresprogramm, die Finanzen des APV und die Bestätigungen der Vorstandsamtsmitglieder informieren und unterhalten lassen. Unter Varia kam zur Sprache, dass eine Belegung der Ägerihalle von zwei Wochenenden für den Flohmarkt «unter Druck geraten könnte». Angeblich seien vermehrte Vermietungen durch die Betreiber im Gespräch und der Flohmarkt zu einer saisonalen «Blütezeit» wenig erwünscht. Hoffentlich sind sich die Talgemeinden des Wertes des Flohmarktes bewusst!

Auf Anfrage von Käsel, kam von Daggel die Info, dass es Bewegung in eine Rahmenbewilligung zu Flossfahrten auf dem Ägerisee gibt. Wir sind alle gespannt. Bestimmt wurde an allen Tischen nach der GV heiss über das aktuelle Geschehen und die soeben behandelten Traktanden diskutiert. In Gedenken an Spränzel, Piccolos Bruder, durften wir eine köstliche Zuger Kirschtorte geniessen. Herzlichen Dank für diese gütige Spende im Namen des ganzen APV, lieber Piccolo. Wie üblich sind einige Besucher mit von der Partie, die im Sitzen bleiben geübt sind.

Lieben Dank dem Vorstand des APV für ein weiteres tolles Vereinsjahr. Wir freuen uns auf ein Neues, interessantes und "ANDERES" Jahr!

Kim, Nicki, Knorrli (Fotos) 

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